Offenstallwissen
Offenstallwissen
Die Nachfolgersuche
Veröffentlicht am 18.6.2020
Wie ich im letzten Newsletter und auch auf Facebook mitgeteilt hatte, suchte ich einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Ich habe 34 Zuschriften erhalten, alle von sehr engagierten Pferdehaltern, die sich mit viel Herz für die Verbesserung der Haltungsbedingungen einsetzen. An dieser Stelle noch einmal VIELEN DANK an alle!
Mir ist dann eigentlich erst beim Lesen klar geworden, welche Kriterien für mich wichtig sind. Bei den ersten Absagen habe ich versucht, es kurz zu erklären, warum der- oder diejenige für mich nicht in Frage kommt. Dieses führte dann jedoch zu Antworten, in denen versucht wurde, meine Argumente zu entkräften, worauf ich dann wieder antworten musste ….. wegen der Fülle der Zuschriften habe ich dann also nur noch kurz und knapp ohne Begründung abgesagt. Und ich möchte dafür in diesem Artikel kurz beschreiben, wem ich zugesagt habe und warum die Auswahl so stattfand.
Aus der Praxis für die Praxis
Bei den Beratungen ist es mir sehr wichtig, dass es Beratungen „aus der Praxis für die Praxis“ sind. Ich finde es daher hilfreich, wenn die Person eine eigene Offenstallanlage hat mit mehreren Gruppen und auch mit Einstellern. Denn auch bei den Beratungen hat man es öfters mit größeren Betrieben zu tun, die von Boxen- auf Offenstallhaltung umstellen möchten. Mit einer eigenen Offenstallanlage und eigenen Erfahrungen als Stallbetreiber (nicht nur als Einsteller) ist man glaubwürdiger und kann besser beraten.
Umsetzung neuer Ideen
Neben den Beratungen ist es mir wichtig, dass auf der Seite Offenstallkonzepte auch neue Ideen vorgestellt und Erfahrungen über die Praxistauglichkeit geteilt werden. Ich möchte, dass die Offenstallhaltung weiter voran gebracht wird, hin zu mehr Pferdewohl, zu einer besseren Wirtschaftlichkeit und auch zu einem besseren Miteinander mit der Natur. Es reicht für mich nicht aus, wenn man „nur“ den aktuellen Stand hält. Ich möchte jemanden, der ausreichend kreativ und mutig ist und auch die passende „Spielwiese“ hat, um neue Ansätze auszuprobieren. Und auch hier ist es sehr hilfreich, wenn man mehrere Offenstallgruppen hat, da manche Verhaltensweisen der Pferde stark von der aktuellen Herdenzusammensetzung abhängen. Man bekommt viel bessere Rückmeldungen, wenn man einen neuen Ansatz in verschiedenen Gruppen ausprobieren kann.
Lernbereitschaft
Ich habe im Laufe der Jahre viele Erfahrungen gesammelt, welche in die Beratungen einfließen. Dieses Wissen möchte ich gerne an meine Nachfolgerin weitergeben. Gesucht war daher jemand, der bereit ist, sich auf meine Vorgehensweise einzulassen. Natürlich muss man es nicht zu 100% übernehmen. Ich freue mich, wenn jemand eigene Ideen und auch eine eigene Persönlichkeit mitbringt. Aber der Startpunkt ist meine Vorgehensweise und diese kann sich dann entsprechend weiterentwickeln.
Katharina und Kathelijne
Meine Wahl fiel auf Katharina Graf, die ich euch im Folgenden vorstellen möchte. Katharina reitet seit ihrer Kindheit und hat Pferdewissenschaften studiert. Sie schrieb ihre Bachelorarbeit zum Spiel- und Sozialverhalten von Wallachen und die Masterarbeit über Wirbelblockierungen bei Pferden. Seit 2019 leitet sie den Bereich Pensionspferdehaltung auf dem Pferdehof Glau in Brandenburg.
Der Pferdehof Glau gehört Kathelijne Brand. Sie ist studierte Landwirtin und hatte bereits vor ihrem Betrieb in Brandenburg einen kleinen Pensionspferdebetrieb und eine Kinderreitschule in Niedersachsen. Den Pferdehof Glau hat sie 2016 übernommen und 2019 auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Der Betrieb umfasst zurzeit 200 ha Grünland zur eigenen Futtergewinnung und beherbergt 75 Pensionspferde und 20 Schulpferde und –ponys (alle in Offenstallhaltung!), sowie ca. 100 Fleischrinder. Viele Flächen liegen im Landschafts- sowie im Naturschutzgebiet und es werden zahlreiche Naturschutzmaßnahmen umgesetzt.
Der Betrieb befindet sich noch im Aufbau. So werden zurzeit gerade mehr Laufanreize in den Offenställen geschaffen und viele Hecken und Schattenbäume gepflanzt. Mit den 7 verschiedenen Offenstallgruppen mit insgesamt 95 Pferden bietet er unglaublich gute Möglichkeiten, unterschiedliche Ideen und Ansätze auszuprobieren und weiter zu entwickeln. Und Katharina und Kathelijne sind aus meiner Sicht dafür ein optimales Team. Beide zusammen bringen sehr viel Wissen und Erfahrung mit und haben viel Freude daran, Neues auszuprobieren und dann auch in Zukunft zu veröffentlichen.
Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit! Dieses Jahr wird mich Katharina bei den Beratungen unterstützen und auch sicherlich einige Artikel für die Offenstallkonzepte schreiben. Im nächsten Jahr soll dann nach und nach die Übergabe erfolgen.
Die Nachfolgersuche
Veröffentlicht am 18.6.2020
Wie ich im letzten Newsletter und auch auf Facebook mitgeteilt hatte, suchte ich einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin. Ich habe 34 Zuschriften erhalten, alle von sehr engagierten Pferdehaltern, die sich mit viel Herz für die Verbesserung der Haltungsbedingungen einsetzen. An dieser Stelle noch einmal VIELEN DANK an alle!
Mir ist dann eigentlich erst beim Lesen klar geworden, welche Kriterien für mich wichtig sind. Bei den ersten Absagen habe ich versucht, es kurz zu erklären, warum der- oder diejenige für mich nicht in Frage kommt. Dieses führte dann jedoch zu Antworten, in denen versucht wurde, meine Argumente zu entkräften, worauf ich dann wieder antworten musste ….. wegen der Fülle der Zuschriften habe ich dann also nur noch kurz und knapp ohne Begründung abgesagt. Und ich möchte dafür in diesem Artikel kurz beschreiben, wem ich zugesagt habe und warum die Auswahl so stattfand.
Aus der Praxis für die Praxis
Bei den Beratungen ist es mir sehr wichtig, dass es Beratungen „aus der Praxis für die Praxis“ sind. Ich finde es daher hilfreich, wenn die Person eine eigene Offenstallanlage hat mit mehreren Gruppen und auch mit Einstellern. Denn auch bei den Beratungen hat man es öfters mit größeren Betrieben zu tun, die von Boxen- auf Offenstallhaltung umstellen möchten. Mit einer eigenen Offenstallanlage und eigenen Erfahrungen als Stallbetreiber (nicht nur als Einsteller) ist man glaubwürdiger und kann besser beraten.
Umsetzung neuer Ideen
Neben den Beratungen ist es mir wichtig, dass auf der Seite Offenstallkonzepte auch neue Ideen vorgestellt und Erfahrungen über die Praxistauglichkeit geteilt werden. Ich möchte, dass die Offenstallhaltung weiter voran gebracht wird, hin zu mehr Pferdewohl, zu einer besseren Wirtschaftlichkeit und auch zu einem besseren Miteinander mit der Natur. Es reicht für mich nicht aus, wenn man „nur“ den aktuellen Stand hält. Ich möchte jemanden, der ausreichend kreativ und mutig ist und auch die passende „Spielwiese“ hat, um neue Ansätze auszuprobieren. Und auch hier ist es sehr hilfreich, wenn man mehrere Offenstallgruppen hat, da manche Verhaltensweisen der Pferde stark von der aktuellen Herdenzusammensetzung abhängen. Man bekommt viel bessere Rückmeldungen, wenn man einen neuen Ansatz in verschiedenen Gruppen ausprobieren kann.
Lernbereitschaft
Ich habe im Laufe der Jahre viele Erfahrungen gesammelt, welche in die Beratungen einfließen. Dieses Wissen möchte ich gerne an meine Nachfolgerin weitergeben. Gesucht war daher jemand, der bereit ist, sich auf meine Vorgehensweise einzulassen. Natürlich muss man es nicht zu 100% übernehmen. Ich freue mich, wenn jemand eigene Ideen und auch eine eigene Persönlichkeit mitbringt. Aber der Startpunkt ist meine Vorgehensweise und diese kann sich dann entsprechend weiterentwickeln.
Katharina und Kathelijne
Meine Wahl fiel auf Katharina Graf, die ich euch im Folgenden vorstellen möchte. Katharina reitet seit ihrer Kindheit und hat Pferdewissenschaften studiert. Sie schrieb ihre Bachelorarbeit zum Spiel- und Sozialverhalten von Wallachen und die Masterarbeit über Wirbelblockierungen bei Pferden. Seit 2019 leitet sie den Bereich Pensionspferdehaltung auf dem Pferdehof Glau in Brandenburg.
Der Pferdehof Glau gehört Kathelijne Brand. Sie ist studierte Landwirtin und hatte bereits vor ihrem Betrieb in Brandenburg einen kleinen Pensionspferdebetrieb und eine Kinderreitschule in Niedersachsen. Den Pferdehof Glau hat sie 2016 übernommen und 2019 auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Der Betrieb umfasst zurzeit 200 ha Grünland zur eigenen Futtergewinnung und beherbergt 75 Pensionspferde und 20 Schulpferde und –ponys (alle in Offenstallhaltung!), sowie ca. 100 Fleischrinder. Viele Flächen liegen im Landschafts- sowie im Naturschutzgebiet und es werden zahlreiche Naturschutzmaßnahmen umgesetzt.
Der Betrieb befindet sich noch im Aufbau. So werden zurzeit gerade mehr Laufanreize in den Offenställen geschaffen und viele Hecken und Schattenbäume gepflanzt. Mit den 7 verschiedenen Offenstallgruppen mit insgesamt 95 Pferden bietet er unglaublich gute Möglichkeiten, unterschiedliche Ideen und Ansätze auszuprobieren und weiter zu entwickeln. Und Katharina und Kathelijne sind aus meiner Sicht dafür ein optimales Team. Beide zusammen bringen sehr viel Wissen und Erfahrung mit und haben viel Freude daran, Neues auszuprobieren und dann auch in Zukunft zu veröffentlichen.
Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit! Dieses Jahr wird mich Katharina bei den Beratungen unterstützen und auch sicherlich einige Artikel für die Offenstallkonzepte schreiben. Im nächsten Jahr soll dann nach und nach die Übergabe erfolgen.