Offenstallwissen
Offenstallwissen
Heute mal wieder ein Artikel von unserem Betriebsleiter Stefan Seyfarth:
Test Hoflader Weidemann 1160 e mit elektrischem Antrieb
Veröffentlicht am 10.4.2018
Nachdem unser 17 Jahre alter Weidemann nun langsam ein stolzes Alter erreicht, bei welchem die Reparaturkosten jährlich zu hoch werden, habe ich mich intensiv mit der anstehenden Investition beschäftigt.
Bei uns werden die 6 Offenställe im Sommer mit einer Maschine, im Winter mit zwei Maschinen abgeäppelt. Gerade im Winter ist die Situation schwierig. Die Reinigung der Offenställe ist dann für eine Arbeitskraft zu anstrengend und eine zweite Schicht muss drei Offenställe übernehmen. Einer der Offenställe wird mit einer Elektroschubkarre abgeäppelt, die anderen beiden dann später mit der Maschine, die vorher noch im Hauptstall benötigt wird. Damit sind die beiden Hoflader von 7 Uhr früh bis Mittag im Einsatz.
Im Jahr haben wir rund 8.000 € Dieselkosten. Wir bauen zwar jedes Jahr sehr viel um und betreiben eine intensive Weidepflege, aber ein Großteil der Dieselkosten fällt bei der täglichen Stallarbeit an. Der Diesel wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren teurer werden. Zudem möchten wir gerne den grünen und günstigen Strom aus den bestehenden Photovoltaik-Anlagen nutzen. Daher fiel die Wahl auf Elektro-Maschinen.
Nachdem wir Anfang Februar einen Elektro-Torro Workmann zur Vorführung hatten, konnten wir jetzt den Hoflader 1160e von Weidemann testen. Der Torro Workmann würde für das Abäppeln völlig ausreichen, aber wir wollen weiterhin 2 Radlader haben, damit wir jederzeit damit auch die Heuballen transportieren können.
Ist die Laufzeit des Akkus für uns ausreichend?
Bei bis zu -10 °C hatten wir im März ideale Testbedingungen, um die angegebene Akku-Dauer prüfen zu können. Die reine Fahrzeit wurde von Weidemann je nach Schwere der Arbeit mit 2 – 4 h angegeben. Da eine Schicht bei uns ca. 5 Stunden dauert, waren unsere Mitarbeiter skeptisch, ob sie dann mitten in der Arbeit ohne Strom stehen bleiben würden. Durch die Anzeige auf dem Display wird der Akkustand angegeben.
Ein großer Vorteil besteht darin, dass der Motor nur läuft, wenn der Lader fährt. Sobald man vom Sitz aufsteht, ist der Motor aus. Setzt man sich wieder, kann man direkt wieder weiter fahren. Durch diese Funktion läuft der Motor nicht im Leerlauf wie bei unseren Dieselmaschinen. Dadurch wird deutlich Energie gespart. Während der 5 Stundenschicht war die reine Fahrleistung weniger als 1,3 Stunden. Unsere Auszubildende konnte mit der Akkuladung noch problemlos am Nachmittag Äste für die Totholzhecken aus dem Wald holen. Eine Akkuladung reicht für uns also locker aus.
Lebensdauer des Akkus?
Nach 2 – 3 Tagen müssten wir in unserem Arbeitsablauf den Elektroweidemann wieder aufladen. Ab ca. 1.500 Ladungen hat der Akku einen Leistungsverlust und es wird eine neue Batterie empfohlen. Ein Akku würde demnach bei einer durchschnittlichen Aufladung nach 2,5 Tage bei uns 10 Jahre halten. Da unsere Maschinen täglich genutzt werden, mussten wir in den letzten 10 Jahren ca. alle 5 Jahre den Motor überholen lassen. Ich denke, dass der Kauf einer neuen Batterie bei uns nach 5 Jahren realistisch sein sollte und ungefähr gleichzusetzen ist mit der bisherigen Motorenüberholung.
Elektroweidemann springt besser an
Im Vergleich zu einer Dieselmaschine konnten wir während des eisigen Ostwindes noch einen Vorteil erleben: der Elektroweidemann springt früh problemlos an und muss sich nicht erst warmlaufen, wie die Dieselmaschinen.
Höhere Anschaffungskosten?
Der Elektroweidemann kostet ca. 20 % mehr als die Dieselmaschine, refinanziert sich laut Weidemann aber durch den geringeren Wartungsaufwand (weniger Wechsel der Filter, Öl usw. wie bei der Dieselmaschine) nach wenigen Jahren wieder. Wenn man zudem den Strom selbst produziert, lohnt sich der Umstieg auf den Elektroantrieb noch mehr.
Vorteile?
Der große Vorteil des Elektroantriebes ist, dass keine Abgase entstehen und die Maschine sehr leise ist. Das ist für Anwohner, Einsteller und Pferde viel, viel angenehmer.
Uns hat dieser Test davon überzeugt, dass der Weidemann 1160e die richtige Maschine für uns ist. Ab August wird er geliefert und wir hoffen, dass die positiven Erfahrungen sich langfristig bestätigen.
(Das lästige Piepen beim Rückwärtsfahren muss man sich noch wegdenken :-)
Heute mal wieder ein Artikel von unserem Betriebsleiter Stefan Seyfarth:
Test Hoflader Weidemann 1160 e mit elektrischem Antrieb
Veröffentlicht am 10.4.2018
Nachdem unser 17 Jahre alter Weidemann nun langsam ein stolzes Alter erreicht, bei welchem die Reparaturkosten jährlich zu hoch werden, habe ich mich intensiv mit der anstehenden Investition beschäftigt.
Bei uns werden die 6 Offenställe im Sommer mit einer Maschine, im Winter mit zwei Maschinen abgeäppelt. Gerade im Winter ist die Situation schwierig. Die Reinigung der Offenställe ist dann für eine Arbeitskraft zu anstrengend und eine zweite Schicht muss drei Offenställe übernehmen. Einer der Offenställe wird mit einer Elektroschubkarre abgeäppelt, die anderen beiden dann später mit der Maschine, die vorher noch im Hauptstall benötigt wird. Damit sind die beiden Hoflader von 7 Uhr früh bis Mittag im Einsatz.
Im Jahr haben wir rund 8.000 € Dieselkosten. Wir bauen zwar jedes Jahr sehr viel um und betreiben eine intensive Weidepflege, aber ein Großteil der Dieselkosten fällt bei der täglichen Stallarbeit an. Der Diesel wird wahrscheinlich in den nächsten Jahren teurer werden. Zudem möchten wir gerne den grünen und günstigen Strom aus den bestehenden Photovoltaik-Anlagen nutzen. Daher fiel die Wahl auf Elektro-Maschinen.
Nachdem wir Anfang Februar einen Elektro-Torro Workmann zur Vorführung hatten, konnten wir jetzt den Hoflader 1160e von Weidemann testen. Der Torro Workmann würde für das Abäppeln völlig ausreichen, aber wir wollen weiterhin 2 Radlader haben, damit wir jederzeit damit auch die Heuballen transportieren können.
Ist die Laufzeit des Akkus für uns ausreichend?
Bei bis zu -10 °C hatten wir im März ideale Testbedingungen, um die angegebene Akku-Dauer prüfen zu können. Die reine Fahrzeit wurde von Weidemann je nach Schwere der Arbeit mit 2 – 4 h angegeben. Da eine Schicht bei uns ca. 5 Stunden dauert, waren unsere Mitarbeiter skeptisch, ob sie dann mitten in der Arbeit ohne Strom stehen bleiben würden. Durch die Anzeige auf dem Display wird der Akkustand angegeben.
Ein großer Vorteil besteht darin, dass der Motor nur läuft, wenn der Lader fährt. Sobald man vom Sitz aufsteht, ist der Motor aus. Setzt man sich wieder, kann man direkt wieder weiter fahren. Durch diese Funktion läuft der Motor nicht im Leerlauf wie bei unseren Dieselmaschinen. Dadurch wird deutlich Energie gespart. Während der 5 Stundenschicht war die reine Fahrleistung weniger als 1,3 Stunden. Unsere Auszubildende konnte mit der Akkuladung noch problemlos am Nachmittag Äste für die Totholzhecken aus dem Wald holen. Eine Akkuladung reicht für uns also locker aus.
Lebensdauer des Akkus?
Nach 2 – 3 Tagen müssten wir in unserem Arbeitsablauf den Elektroweidemann wieder aufladen. Ab ca. 1.500 Ladungen hat der Akku einen Leistungsverlust und es wird eine neue Batterie empfohlen. Ein Akku würde demnach bei einer durchschnittlichen Aufladung nach 2,5 Tage bei uns 10 Jahre halten. Da unsere Maschinen täglich genutzt werden, mussten wir in den letzten 10 Jahren ca. alle 5 Jahre den Motor überholen lassen. Ich denke, dass der Kauf einer neuen Batterie bei uns nach 5 Jahren realistisch sein sollte und ungefähr gleichzusetzen ist mit der bisherigen Motorenüberholung.
Elektroweidemann springt besser an
Im Vergleich zu einer Dieselmaschine konnten wir während des eisigen Ostwindes noch einen Vorteil erleben: der Elektroweidemann springt früh problemlos an und muss sich nicht erst warmlaufen, wie die Dieselmaschinen.
Höhere Anschaffungskosten?
Der Elektroweidemann kostet ca. 20 % mehr als die Dieselmaschine, refinanziert sich laut Weidemann aber durch den geringeren Wartungsaufwand (weniger Wechsel der Filter, Öl usw. wie bei der Dieselmaschine) nach wenigen Jahren wieder. Wenn man zudem den Strom selbst produziert, lohnt sich der Umstieg auf den Elektroantrieb noch mehr.
Vorteile?
Der große Vorteil des Elektroantriebes ist, dass keine Abgase entstehen und die Maschine sehr leise ist. Das ist für Anwohner, Einsteller und Pferde viel, viel angenehmer.
Uns hat dieser Test davon überzeugt, dass der Weidemann 1160e die richtige Maschine für uns ist. Ab August wird er geliefert und wir hoffen, dass die positiven Erfahrungen sich langfristig bestätigen.
(Das lästige Piepen beim Rückwärtsfahren muss man sich noch wegdenken :-)