Offenstallwissen
Offenstallwissen
Kletterpflanzen im Offenstall
Veröffentlicht am 29.5.2017
Kletterpflanzen am Unterstand sorgen für eine bessere Kühlung im Sommer. Sie dienen als Bienen- und Schmetterlingsweide und bieten Vögeln Raum zum Verstecken und Nisten. Eine Wandbegrünung benötigt wenig Platz und ist trotzdem eine schöne Bereicherung des Offenstalls.
Welche Kletterpflanzen sind für Pferde unbedenklich?
Leider gibt es nicht viel Auswahl. Die üblichen Vertreter wie Efeu, Wilder Wein, Clematis oder Geißblatt sind leider mehr oder weniger giftig für Pferde. Möglich sind folgende Kletterpflanzen:
Hopfen: eine starkwüchsige Staude, die jedoch im Spätwinter bis zum Boden zurück geschnitten wird und somit jedes Jahr wieder von vorne startet. Sie ist ziemlich robust und kann sowohl in der Sonne als auch im Schatten wachsen. Sie benötigt eine Rankhilfe. Pferde können vom Hopfen etwas abknabbern. Es ist eine Heilpflanze mit beruhigender und ausgleichender Wirkung. Wenn sie für die Pferde frei zugänglich ist, könnte es sein, dass sie komplett vernichtet wird (haben wir noch nicht ausprobiert).
Kletterrosen: Rosen sind für Pferde ungiftig. Man kann die Früchte (Hagebutten) als Leckerlie füttern (zudem dienen sie 27 heimischen Vogelarten als Nahrung). Sie haben den großen Vorteil, dass die Pferde in der Regel nur die frischen Triebe vorsichtig abknabbern. Haben sie also erst einmal die gewünschte Größe erreicht, können sie ohne Auszäung im Pferdebereich wachsen. Damit Insekten die Blüten nutzen können, sollte man auf ganz gefüllte Sorten verzichten.
Als weitere Möglichkeit kann man auch Obstsorten zur Begrünung des Unterstandes auswählen und hat dann den Zusatznutzen der eigenen Ernte.
Himbeeren, Brombeeren: Diese Pflanzen sind im Prinzip gut geeignet. Ähnlich wie bei den Rosen knabbern die Pferde meist nur an den frischen Trieben. Vor allen bei den Brombeeren muss man jedoch bedenken, dass sie sich extrem ausbreiten können. Sie sollten in einem abgeschlossenen Pflanzbeet gehalten werden. Himbeeren sind aus meiner Sicht daher sinnvoller (schmecken auch besser :-)
Spalierobst (Birnen, Äpfel, Kirschen): Diese Obstsorten können nur im ausgezäunten Bereich angepflanzt werden, da die Pferde sie sonst komplett vernichten würden. An den Rändern können die Zweige bedenkenlos abgeknabbert werden.
Weitere mögliche Kletterpflanzen:
Knöterich: Diese Pflanze ist sehr robust und extrem wuchsfreudig (bis 5m pro Jahr). Von den Pferden wird sie meist nicht gefressen (falls doch, ist es unschädlich). Da sie sich wirklich extrem stark verbreitet (auch über Wurzelausläufer) sollte man sie nur dort einsetzen, wo man das Wachstum gut kontrollieren kann.
Kapuzinerkresse: Einjährige Pflanze mit schönen Blüten. Sowohl Büten als auch Blätter können gegessen / gefressen werden. Da sie ziemlich scharf schmecken, werden sie jedoch von den Pferden in der Regel nicht angerührt.
Begrünung eines Unterstandes
Wir haben dieses Jahr den Unterstand in unserem Paddock Trail 1 mit Kletterpflanzen versehen. Dazu wurde zunächst ein Pflanzgraben hinter der Hütte mit dem Bagger ausgegraben.
Wir haben dann folgende Kletterpflanzen in dieser Reihenfolge eingesetzt (von links beim Tor nach rechts): Kletterrose (Rosa Maria Lisa), Mini-Kiwi (weibl.), Kletterrose (Rosa Apple Blossom), Minikiwi (männl.), Kletterrose (Rosa arvensis), Hopfen, Hopfen. Im nächsteBild sieht man ganz rechts einen weiteren Hopfen, der bereits letztes Jahr gepflanzt wurde.
Die Mini-Kiwi dienen der Obst-Versorgung der Einsteller. Sie sind verglichen zu den „normalen“ Kiwi relativ robust und tragen auch bei unserem Klima leckere Früchte. Für die Pferde sind die Pflanzen leicht giftig (nur in größeren Mengen schädlich). Da sie jedoch im mittleren Bereich der Rückwand gesetzt wurden, besteht ohnehin keine Gefahr, dass die Pferde heran kommen.
An den Enden des Unterstandes sind jeweils vollkommen unbedenkliche Kletterpflanzen (Rose und Hopfen). Wenn sie in den Pferdebereich hinein wachsen, können sie von den Pferden abgeknabbert werden.
Direkt an den Pflanzen habe ich Klee gesät (Inkarnatklee). Dieser unterstützt als Stickstoffsammler das Wachstum der Kletterpflanzen. Zwischen den Pflanzen wurde Phacelia als Bienenweide gesät.
An die Rückwand wurden als Kletterhilfe mehrere Drähte gespannt.
Jetzt muss es nur noch wachsen ….
Kletterpflanzen im Offenstall
Veröffentlicht am 29.5.2017
Kletterpflanzen am Unterstand sorgen für eine bessere Kühlung im Sommer. Sie dienen als Bienen- und Schmetterlingsweide und bieten Vögeln Raum zum Verstecken und Nisten. Eine Wandbegrünung benötigt wenig Platz und ist trotzdem eine schöne Bereicherung des Offenstalls.
Welche Kletterpflanzen sind für Pferde unbedenklich?
Leider gibt es nicht viel Auswahl. Die üblichen Vertreter wie Efeu, Wilder Wein, Clematis oder Geißblatt sind leider mehr oder weniger giftig für Pferde. Möglich sind folgende Kletterpflanzen:
Hopfen: eine starkwüchsige Staude, die jedoch im Spätwinter bis zum Boden zurück geschnitten wird und somit jedes Jahr wieder von vorne startet. Sie ist ziemlich robust und kann sowohl in der Sonne als auch im Schatten wachsen. Sie benötigt eine Rankhilfe. Pferde können vom Hopfen etwas abknabbern. Es ist eine Heilpflanze mit beruhigender und ausgleichender Wirkung. Wenn sie für die Pferde frei zugänglich ist, könnte es sein, dass sie komplett vernichtet wird (haben wir noch nicht ausprobiert).
Kletterrosen: Rosen sind für Pferde ungiftig. Man kann die Früchte (Hagebutten) als Leckerlie füttern (zudem dienen sie 27 heimischen Vogelarten als Nahrung). Sie haben den großen Vorteil, dass die Pferde in der Regel nur die frischen Triebe vorsichtig abknabbern. Haben sie also erst einmal die gewünschte Größe erreicht, können sie ohne Auszäung im Pferdebereich wachsen. Damit Insekten die Blüten nutzen können, sollte man auf ganz gefüllte Sorten verzichten.
Als weitere Möglichkeit kann man auch Obstsorten zur Begrünung des Unterstandes auswählen und hat dann den Zusatznutzen der eigenen Ernte.
Himbeeren, Brombeeren: Diese Pflanzen sind im Prinzip gut geeignet. Ähnlich wie bei den Rosen knabbern die Pferde meist nur an den frischen Trieben. Vor allen bei den Brombeeren muss man jedoch bedenken, dass sie sich extrem ausbreiten können. Sie sollten in einem abgeschlossenen Pflanzbeet gehalten werden. Himbeeren sind aus meiner Sicht daher sinnvoller (schmecken auch besser :-)
Spalierobst (Birnen, Äpfel, Kirschen): Diese Obstsorten können nur im ausgezäunten Bereich angepflanzt werden, da die Pferde sie sonst komplett vernichten würden. An den Rändern können die Zweige bedenkenlos abgeknabbert werden.
Weitere mögliche Kletterpflanzen:
Knöterich: Diese Pflanze ist sehr robust und extrem wuchsfreudig (bis 5m pro Jahr). Von den Pferden wird sie meist nicht gefressen (falls doch, ist es unschädlich). Da sie sich wirklich extrem stark verbreitet (auch über Wurzelausläufer) sollte man sie nur dort einsetzen, wo man das Wachstum gut kontrollieren kann.
Kapuzinerkresse: Einjährige Pflanze mit schönen Blüten. Sowohl Büten als auch Blätter können gegessen / gefressen werden. Da sie ziemlich scharf schmecken, werden sie jedoch von den Pferden in der Regel nicht angerührt.
Begrünung eines Unterstandes
Wir haben dieses Jahr den Unterstand in unserem Paddock Trail 1 mit Kletterpflanzen versehen. Dazu wurde zunächst ein Pflanzgraben hinter der Hütte mit dem Bagger ausgegraben.
Wir haben dann folgende Kletterpflanzen in dieser Reihenfolge eingesetzt (von links beim Tor nach rechts): Kletterrose (Rosa Maria Lisa), Mini-Kiwi (weibl.), Kletterrose (Rosa Apple Blossom), Minikiwi (männl.), Kletterrose (Rosa arvensis), Hopfen, Hopfen. Im nächsteBild sieht man ganz rechts einen weiteren Hopfen, der bereits letztes Jahr gepflanzt wurde.
Die Mini-Kiwi dienen der Obst-Versorgung der Einsteller. Sie sind verglichen zu den „normalen“ Kiwi relativ robust und tragen auch bei unserem Klima leckere Früchte. Für die Pferde sind die Pflanzen leicht giftig (nur in größeren Mengen schädlich). Da sie jedoch im mittleren Bereich der Rückwand gesetzt wurden, besteht ohnehin keine Gefahr, dass die Pferde heran kommen.
An den Enden des Unterstandes sind jeweils vollkommen unbedenkliche Kletterpflanzen (Rose und Hopfen). Wenn sie in den Pferdebereich hinein wachsen, können sie von den Pferden abgeknabbert werden.
Direkt an den Pflanzen habe ich Klee gesät (Inkarnatklee). Dieser unterstützt als Stickstoffsammler das Wachstum der Kletterpflanzen. Zwischen den Pflanzen wurde Phacelia als Bienenweide gesät.
An die Rückwand wurden als Kletterhilfe mehrere Drähte gespannt.
Jetzt muss es nur noch wachsen ….