Offenstallwissen
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Versuche zum Zuckergehalt im Heu
Veröffentlicht am 21.7.2015
Da aus unserer Sicht die Heuqualität (und besonders der Zuckergehalt im Heu) maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie gut eine Fütterung ad libitum funktioniert, haben wir in den letzten Wochen einige Laboruntersuchungen in Auftrag gegeben. Wegen der geringen Anzahl kann man natürlich keine allgemein gültigen Aussagen daraus ableiten. Aber es sind auf jeden Fall interessante Anhaltspunkte.
Wir haben zu verschiedenen Zeiten von einer Wiese kleine Mengen Gras in verschiedenen Höhen geschnitten, getrocknet und im Labor auf ihren Zuckergehalt untersuchen lassen (einschließlich Fruktanen. Das muss man extra angeben, sonst sind sie im sogenannten Gesamtzuckergehalt nicht enthalten).
Die Gäsersorten auf dieser Wiese sind für Pferde leider nicht sooo ideal. Aus diesem Grund sind vermutlich die Zuckerwerte allgemein relativ hoch. Es sind vorwiegend Weidelgras, gemeines Rispengras, Wiesen-Lieschgras, einjähriges Rispengras, Wiesen-Schwingel und Schaf-Schwingel.
Die erste Frage, die uns beschäftigte, war der Einfluss des Schnittzeitpunktes bezüglich der Tageszeit. Nach meiner „Theorie“ hätte das Heu, welches früh am morgen geschnitten wurde, den niedrigsten Zuckergehalt haben müssen. Dieses wurde widerlegt.
Bei unserem ersten Versuch im Juni waren die Werte folgendermaßen (g / kg Trockenmasse)
7.00: Gesamtzucker 158, davon Fruktan 22,9
11.00 Uhr: Gesamtzucker 151,7, davon Fruktan 22,7
17.30 Uhr: Gesamtzucker 136,8, davon Fruktan 14,5
Bei dem zweiten Versuch im Juli sah es so aus. Wir haben jetzt die 11.00 Uhr Probe durch einen Schnitt um 21.30 Uhr ersetzt:
Die Werte waren:
21.30: Gesamtzucker 168, davon Fruktan 40
7.00 Uhr: Gesamtzucker 165, davon Fruktan 27
17.30 Uhr: Gesamtzucker 143, davon Fruktan 23
Bei beiden Messungen schneidet also der frühe Abend am besten ab.
Das zweite Kriterium ergab sich eigentlich durch Zufall, da ich mit der Sense nicht besonders gut umgehen kann und bei dem ersten Versuch festgestellt habe, dass meine erste Schnitthöhe … ähm…. ziemlich hoch lag :-). Ich habe mir dann also statt der Sense eine Rasenkantenschere genommen und habe Schnitthöhen von 2-3 cm (tiefer Schnitt) mit Schnitthöhen von 10-12 cm (hoher Schnitt) verglichen. Das Ergebnis sieht so aus:
Die Werte im Einzelnen:
11.00 Uhr, Juni, hoher Schnitt: Gesamtzucker 151,7, davon Fruktan 27,7
11.00 Uhr, Juni, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 207, davon Fruktan 22
21.30 Uhr, Juli, hoher Schnitt: Gesamtzucker 168, davon Fruktan 40
21.30 Uhr, Juli, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 216, davon Fruktan 58
17.30 Uhr, Juli, hoher Schnitt: Gesamtzucker 143, davon Fruktan 23
17.30 Uhr, Juli, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 192, davon Fruktan 43
Diese Unterschiede finde ich schon sehr beeindruckend. Nur mit einer größeren Schnitthöhe, kann man den Zuckergehalt im Heu also schon deutlich senken. Dieses passt auch zu den Aussagen in der Literatur, dass die Gräser im unteren Bereich die größte Zuckermenge speichern und man deshalb das Gras auf den Weiden nicht so kurz fressen lassen soll.
Mal sehen, was unsere Heulieferanten dazu sagen …..
Versuche zum Zuckergehalt im Heu
Veröffentlicht am 21.7.2015
Da aus unserer Sicht die Heuqualität (und besonders der Zuckergehalt im Heu) maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie gut eine Fütterung ad libitum funktioniert, haben wir in den letzten Wochen einige Laboruntersuchungen in Auftrag gegeben. Wegen der geringen Anzahl kann man natürlich keine allgemein gültigen Aussagen daraus ableiten. Aber es sind auf jeden Fall interessante Anhaltspunkte.
Wir haben zu verschiedenen Zeiten von einer Wiese kleine Mengen Gras in verschiedenen Höhen geschnitten, getrocknet und im Labor auf ihren Zuckergehalt untersuchen lassen (einschließlich Fruktanen. Das muss man extra angeben, sonst sind sie im sogenannten Gesamtzuckergehalt nicht enthalten).
Die Gäsersorten auf dieser Wiese sind für Pferde leider nicht sooo ideal. Aus diesem Grund sind vermutlich die Zuckerwerte allgemein relativ hoch. Es sind vorwiegend Weidelgras, gemeines Rispengras, Wiesen-Lieschgras, einjähriges Rispengras, Wiesen-Schwingel und Schaf-Schwingel.
Die erste Frage, die uns beschäftigte, war der Einfluss des Schnittzeitpunktes bezüglich der Tageszeit. Nach meiner „Theorie“ hätte das Heu, welches früh am morgen geschnitten wurde, den niedrigsten Zuckergehalt haben müssen. Dieses wurde widerlegt.
Bei unserem ersten Versuch im Juni waren die Werte folgendermaßen (g / kg Trockenmasse)
7.00: Gesamtzucker 158, davon Fruktan 22,9
11.00 Uhr: Gesamtzucker 151,7, davon Fruktan 22,7
17.30 Uhr: Gesamtzucker 136,8, davon Fruktan 14,5
Bei dem zweiten Versuch im Juli sah es so aus. Wir haben jetzt die 11.00 Uhr Probe durch einen Schnitt um 21.30 Uhr ersetzt:
Die Werte waren:
21.30: Gesamtzucker 168, davon Fruktan 40
7.00 Uhr: Gesamtzucker 165, davon Fruktan 27
17.30 Uhr: Gesamtzucker 143, davon Fruktan 23
Bei beiden Messungen schneidet also der frühe Abend am besten ab.
Das zweite Kriterium ergab sich eigentlich durch Zufall, da ich mit der Sense nicht besonders gut umgehen kann und bei dem ersten Versuch festgestellt habe, dass meine erste Schnitthöhe … ähm…. ziemlich hoch lag :-). Ich habe mir dann also statt der Sense eine Rasenkantenschere genommen und habe Schnitthöhen von 2-3 cm (tiefer Schnitt) mit Schnitthöhen von 10-12 cm (hoher Schnitt) verglichen. Das Ergebnis sieht so aus:
Die Werte im Einzelnen:
11.00 Uhr, Juni, hoher Schnitt: Gesamtzucker 151,7, davon Fruktan 27,7
11.00 Uhr, Juni, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 207, davon Fruktan 22
21.30 Uhr, Juli, hoher Schnitt: Gesamtzucker 168, davon Fruktan 40
21.30 Uhr, Juli, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 216, davon Fruktan 58
17.30 Uhr, Juli, hoher Schnitt: Gesamtzucker 143, davon Fruktan 23
17.30 Uhr, Juli, tiefer Schnitt: Gesamtzucker 192, davon Fruktan 43
Diese Unterschiede finde ich schon sehr beeindruckend. Nur mit einer größeren Schnitthöhe, kann man den Zuckergehalt im Heu also schon deutlich senken. Dieses passt auch zu den Aussagen in der Literatur, dass die Gräser im unteren Bereich die größte Zuckermenge speichern und man deshalb das Gras auf den Weiden nicht so kurz fressen lassen soll.
Mal sehen, was unsere Heulieferanten dazu sagen …..