Offenstallwissen

Offenstallwissen

​​Drei langjährige Boxenpferde in den Offenstall

Veterinäramt Hannover fördert Offenstallhaltung

​Veröffentlicht am ​​​​31.​​​5.201​​​​​3

Dieses Jahr haben sich drei meiner Boxeneinsteller entschieden, ihre Pferde in eine Offenstallgruppe zu stellen. Dieses hat mich überrascht und natürlich sehr gefreut, brachte jedoch auch ein paar Herausforderungen mit sich. Ein Blick auf die Pferde:


  • Eine große dunkelbraune Stute. Sie war in der Box unauffällig. Auf Wunsch der Besitzerin durfte sie nur alleine auf die Weide. Es gab Bedenken, dass die Stute andere Pferde verletzen könnte (das war wohl in der Vergangenheit unter mir unbekannten Bedingungen vorgekommen).
  • Eine nervöse Fuchsstute. Mit diesem Pferd hatten wir bei der normalen Weidezeit immer mal Probleme. Sobald sie sich nicht 100% wohl fühlt, rennt sie nur noch am Zaun entlang. Sie stand während ihrer Boxenzeit auf der Weide zusammen mit dem folgenden Wallach. Die beiden waren ein gutes Paar.
  • Ein dunkelbrauner Wallach, der bei den Vorbesitzern ein ziemlich hartes Leben hatte. Er war lange Hengst in absoluter Einzelhaft. Auch als Fohlen stand er wegen einer Verletzung + Operation nicht in einer Herde. Bei uns war er in Kombination mit der Fuchsstute unauffällig. Er wirkte jedoch immer etwas angespannt.


Wir haben uns entschieden, alle drei Pferde in unsere gemischte Aktivstallgruppe zu integrieren. Zum einen war dort ausreichend Platz, zum anderen ist dieses eine sehr ruhige und erfahren Herde. Bei Neuzugängen gibt es ein paar Kundschafter, die in der Regel sehr freundlich sind. Die Kernherde hält sich meist zurück und ist zufrieden, wenn die Neuen nur nicht zu nahe kommen. Integrationen verlaufen hier eigentlich immer sehr entspannt.


Da es immer schwierig ist, ein Paar aus Stute und Wallach zu integrieren (meist beschützt der Wallach dann intensiv die Stute), wurde zunächst der Wallach alleine an die Gruppe gewöhnt. Dieses ging sehr gut. Man merkte deutlich, dass der Wallach keine Erfahrungen im Umgang mit vielen Pferden hatte. Er war am Anfang ängstlich, später immer noch sehr unsicher… aber durch die entspannte Herde hat er sich dann ziemlich gut eingefügt.


Ich habe mich gerade für dieses Pferd unheimlich gefreut. Er hatte einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Die Besitzerin berichtete, dass er beim Reiten viel lockerer sei.


Im nächsten Schritt haben wir dann versucht, die beiden Stuten zu integrieren. Diese waren bereits 2 Wochen stundenweise zusammen auf der Weide. Es war nicht die große Liebe, aber sie haben sich soweit gut verstanden.

Und so ging es dann weiter:

Da Desiree (die Fuchsstute aus der Herde) sehr aufdringlich wurde (zwar freundlich, dennoch störend) haben wir sie ebenfalls für 2 Tage aus der Gruppe herausgenommen. Die dunkelbraune Stute kam nun sehr gut klar. Sie hat nur wenig Kontakt zu anderen Pferden gesucht. Sie schien einfach glücklich über ihren Freiraum zu sein. Wenn sie bedrängt wurde, hat sie das mit Mimik und Gestik lösen können. Sie passt wunderbar in die Herde hinein.


Die Fuchsstute war zunächst sehr unruhig und lief viele Stunden am Zaun hin und her. Am zweiten Tag wurde es dann langsam besser, am dritten Tag haben wir Desiree wieder in die Gruppe hinein gebracht. Am vierten Tag waren die beiden ein Herz und eine Seele.

Integration Boxenpferde

Der dunkelbraune Wallach kann leider nicht in diese Gruppe zurückkehren. Offensichtlich kommt nun bei der freieren Haltung seine lange Hengstzeit wieder zu Tage. Warum er bereits bei einer neuen Stute so aggressiv wird, ist unklar. In jedem Fall ist so ein Verhalten nicht zu tolerieren, da die Verletzungsgefahr für die anderen Pferde zu groß ist.Dieser Wallach müsste in eine reine Wallachgruppe.

Leider besteht bei uns zur Zeit diese Möglichkeit nicht (unsere Wallachgruppe ist bereits überbelegt). Er wird daher mit einer Stute in einen Minilaufstall einziehen. Dieses ist  im Vergleich zur Box immerhin schon eine kleine Verbesserung. Das erste Kennenlernen auf der Weide heute war sehr friedlich.

Integration Boxenpferde

Update 2018: Inzwischen ​wurde er ganz entspannt in eine unserer Wallachgruppen integriert. Er ist der Chef im Paddock Trail 2, hat sehr viel Sozialverhalten gelernt und ist besonders hilfreich bei der Integration von Neuzugängen. Er nimmt das neue Pferd immer unter seine Fittiche und beschützt es vor den anderen (obwohl das auch nicht nötig wäre :-).

​​Drei langjährige Boxenpferde in den Offenstall

Veterinäramt Hannover fördert Offenstallhaltung

​Veröffentlicht am ​​​​31.​​​5.201​​​​​3

Dieses Jahr haben sich drei meiner Boxeneinsteller entschieden, ihre Pferde in eine Offenstallgruppe zu stellen. Dieses hat mich überrascht und natürlich sehr gefreut, brachte jedoch auch ein paar Herausforderungen mit sich. Ein Blick auf die Pferde:


  • Eine große dunkelbraune Stute. Sie war in der Box unauffällig. Auf Wunsch der Besitzerin durfte sie nur alleine auf die Weide. Es gab Bedenken, dass die Stute andere Pferde verletzen könnte (das war wohl in der Vergangenheit unter mir unbekannten Bedingungen vorgekommen).
  • Eine nervöse Fuchsstute. Mit diesem Pferd hatten wir bei der normalen Weidezeit immer mal Probleme. Sobald sie sich nicht 100% wohl fühlt, rennt sie nur noch am Zaun entlang. Sie stand während ihrer Boxenzeit auf der Weide zusammen mit dem folgenden Wallach. Die beiden waren ein gutes Paar.
  • Ein dunkelbrauner Wallach, der bei den Vorbesitzern ein ziemlich hartes Leben hatte. Er war lange Hengst in absoluter Einzelhaft. Auch als Fohlen stand er wegen einer Verletzung + Operation nicht in einer Herde. Bei uns war er in Kombination mit der Fuchsstute unauffällig. Er wirkte jedoch immer etwas angespannt.


Wir haben uns entschieden, alle drei Pferde in unsere gemischte Aktivstallgruppe zu integrieren. Zum einen war dort ausreichend Platz, zum anderen ist dieses eine sehr ruhige und erfahren Herde. Bei Neuzugängen gibt es ein paar Kundschafter, die in der Regel sehr freundlich sind. Die Kernherde hält sich meist zurück und ist zufrieden, wenn die Neuen nur nicht zu nahe kommen. Integrationen verlaufen hier eigentlich immer sehr entspannt.


Da es immer schwierig ist, ein Paar aus Stute und Wallach zu integrieren (meist beschützt der Wallach dann intensiv die Stute), wurde zunächst der Wallach alleine an die Gruppe gewöhnt. Dieses ging sehr gut. Man merkte deutlich, dass der Wallach keine Erfahrungen im Umgang mit vielen Pferden hatte. Er war am Anfang ängstlich, später immer noch sehr unsicher… aber durch die entspannte Herde hat er sich dann ziemlich gut eingefügt.


Ich habe mich gerade für dieses Pferd unheimlich gefreut. Er hatte einen ganz anderen Gesichtsausdruck. Die Besitzerin berichtete, dass er beim Reiten viel lockerer sei.


Im nächsten Schritt haben wir dann versucht, die beiden Stuten zu integrieren. Diese waren bereits 2 Wochen stundenweise zusammen auf der Weide. Es war nicht die große Liebe, aber sie haben sich soweit gut verstanden.

Und so ging es dann weiter:

Da Desiree (die Fuchsstute aus der Herde) sehr aufdringlich wurde (zwar freundlich, dennoch störend) haben wir sie ebenfalls für 2 Tage aus der Gruppe herausgenommen. Die dunkelbraune Stute kam nun sehr gut klar. Sie hat nur wenig Kontakt zu anderen Pferden gesucht. Sie schien einfach glücklich über ihren Freiraum zu sein. Wenn sie bedrängt wurde, hat sie das mit Mimik und Gestik lösen können. Sie passt wunderbar in die Herde hinein.


Die Fuchsstute war zunächst sehr unruhig und lief viele Stunden am Zaun hin und her. Am zweiten Tag wurde es dann langsam besser, am dritten Tag haben wir Desiree wieder in die Gruppe hinein gebracht. Am vierten Tag waren die beiden ein Herz und eine Seele.

Integration Boxenpferde

Der dunkelbraune Wallach kann leider nicht in diese Gruppe zurückkehren. Offensichtlich kommt nun bei der freieren Haltung seine lange Hengstzeit wieder zu Tage. Warum er bereits bei einer neuen Stute so aggressiv wird, ist unklar. In jedem Fall ist so ein Verhalten nicht zu tolerieren, da die Verletzungsgefahr für die anderen Pferde zu groß ist.Dieser Wallach müsste in eine reine Wallachgruppe.

Leider besteht bei uns zur Zeit diese Möglichkeit nicht (unsere Wallachgruppe ist bereits überbelegt). Er wird daher mit einer Stute in einen Minilaufstall einziehen. Dieses ist  im Vergleich zur Box immerhin schon eine kleine Verbesserung. Das erste Kennenlernen auf der Weide heute war sehr friedlich.

Integration Boxenpferde

Update 2018: Inzwischen ​wurde er ganz entspannt in eine unserer Wallachgruppen integriert. Er ist der Chef im Paddock Trail 2, hat sehr viel Sozialverhalten gelernt und ist besonders hilfreich bei der Integration von Neuzugängen. Er nimmt das neue Pferd immer unter seine Fittiche und beschützt es vor den anderen (obwohl das auch nicht nötig wäre :-).